top of page
  • Tracey Horowitz

Quallen

Quallen sind hochinteressante Lebewesen, die uns seit Jahrhunderten faszinieren. Und noch länger schon leben sie auf diesem Planeten, vielleicht waren sie sogar schon vor den Dinosauriern da.


Wissenschaftler haben gezeigt, dass Quallen möglicherweise bereits vor 700 Millionen Jahren in den Ozeanen gelebt haben. Die ältesten Fossilien wurden in Utah entdeckt, als der gesamte Westen der USA noch pazifischer Meeresgrund war.


Genauso interessant ist, dass Quallen sich im Gegensatz zu vielen anderen Meeresbewohnern anscheinend gut an den Klimawandel anpassen können. Sie vermehren sich scharenweise, trotz Überfischung, Versauerung und zunehmender Erwärmung der Meere. Das bedeutet jedoch nicht, dass Quallen gegen den Klimawandel gefeit sind. Experten erwarten, dass ihre Population aufgrund des Rückgangs von Plankton, von dem sich die Quallen ernähren, kleiner werden wird.

Quallen sind keine Fische, sondern gehören wie Korallen und Seeanemonen zum Stamm der Nesseltiere (Cnidaria). Diese einzigartigen Organismen sind in allen Ozeanen zu finden und kommen in verschiedenen Größen und Farben vor. Doch trotz ihrer Schönheit können Quallen für Mensch und Umwelt gefährlich sein.


Quallen im Ozean

Das Aussehen von Quallen


Quallen haben einen glocken- oder schirmförmigen Körper, der aus einer durchsichtigen, gallertartigen Substanz namens Mesoglea besteht. Sie enthält größtenteils Wasser, aber auch Proteine und Polysaccharide.


Quallen gibt es in zwei grundlegenden Körperformen: Meduse und Polyp. Die Meduse hat die bekannte glockenförmige Körperform, die die meisten Menschen mit Quallen in Verbindung bringen. Der Körper eines Polyps hingegen ist zylindrisch; er ist typischerweise während der früheren Stadien im Lebenszyklus einer Qualle zu finden.


Der Quallenkörper


Quallen haben weder ein Gehirn noch ein zentrales Nervensystem. Sie verfügen jedoch über ein einfaches Nervensystem, das ihnen hilft, ihre Umgebung wahrzunehmen und auf sie zu reagieren.

Sie besitzen darüber hinaus ein einfaches Verdauungssystem mit einer einzigen Öffnung, die sowohl als Mund als auch als After dient – was bei einer Mahlzeit bestimmt für interessante Geschmackserlebnisse sorgt.


Harmlos bis gefährlich


Quallen gibt es in einer Vielzahl von Formen und Größen. Einige, wie die Ohrenqualle (Aurelia aurita), sind klein und relativ harmlos. Andere, zum Beispiel die Seewespe (Chironex fleckeri), sind deutlich größer und können kräftige Stiche abgeben, die für Menschen sogar tödlich sein können.


Überlebensinstinkte


Wie alle sehr alten Lebewesen haben Quallen sich an ihre oft schwierigen Umgebungsbedingungen angepasst, um zu überleben. Viele Arten haben Tentakel, die mit Nesselkapseln besetzt sind, den sogenannten Nematocysten. Damit fangen sie ihre Beute und verteidigen sich gegen Fressfeinde. Einige Quallenarten haben zudem die Fähigkeit, verlorene Körperteile nachwachsen zu lassen – einschließlich ihrer Tentakel.


Quallen spielen eine wichtige Rolle in marinen Ökosystemen. Sie sind Nahrungsquelle für eine Reihe von Meerestieren, darunter Meeresschildkröten, Sonnenbarsche und einige Fischarten. Außerdem sind sie wichtige Räuber von kleinen Planktonorganismen und tragen dazu bei, die Nahrungsnetze der Ozeane im Gleichgewicht zu halten.


Manchmal machen Quallen auch Ärger


Trotz ihrer Bedeutung für die marinen Ökosysteme können Quallen in bestimmten Situationen auch lästig sein. Einige Arten sind dafür bekannt, dass sie massive Blüten oder Schwärme bilden, die Fischernetze verstopfen, Geräte beschädigen und sogar Kraftwerke lahmlegen können. Darüber hinaus können die Stiche einiger Quallenarten starke Schmerzen und Schwellungen verursachen, in manchen Fällen sind sie sogar tödlich.


In den letzten Jahren sind Quallenblüten überall auf der Welt zu einem zunehmenden Problem geworden. Die Wissenschaft ist sich immer noch nicht sicher, warum es zu diesem Phänomen kommt. Mögliche Ursachen sind Verschmutzung, Überfischung und die Erwärmung der Ozeane.

bottom of page