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  • Tracey Horowitz

Entlarvt: Einwegplastik

Studien aus den letzten Jahren zeigen, dass Plastik – insbesondere Einwegplastik – nicht nur der Umwelt schadet, sondern uns allen.


Umweltverschmutzung


Einwegplastik verschmutzt die Umwelt, schadet Tieren und dem Meer und belastet unnötig die Mülldeponien. Ganz zu schweigen von den personellen Ressourcen, die von den Behörden für Abfallreduzierung und das Einsammeln von Plastik an öffentlichen Plätzen und Stränden benötigt werden.


All dies ist zwar nichts Neues und auch nicht wirklich berichtenswert, aber eine Tatsache dringt allmählich ins öffentliche Bewusstsein vor: dass Einwegplastik, insbesondere wenn es im Lebensmittelbereich verwendet wird, giftiger ist als gedacht.

Werfen wir einen Blick auf die Wissenschaft

Es ist kein Geheimnis, dass Plastik aus Erdöl hergestellt wird. Damit es die Eigenschaften erhält, wegen derer wir es so gerne und oft benutzen – Elastizität, Farbe, Transparenz und vieles mehr –, werden etwa 1.000 verschiedene Zusatzstoffe beigemengt. Dazu gehören Phthalate, Bisphenole und andere Stoffe, die eine schädliche Wirkung auf die Gesundheit von Tieren und die Umwelt haben. Hinzu kommt, dass die Kontrollen bezüglich möglicher Schäden mehr als fragwürdig sind.

Zudem kommen jährlich neue Stoffe auf den Markt, deren Toxizität noch nicht erforscht ist. Prof. a. D. Ilana Belmakar von der Israeli Association of Public Health Physicians sagt: „Nicht näher definierte Chemikalien werden vor allem in Einwegplastik verwendet. Durch Hitze, Sonneneinstrahlung und Wasser gelangen diese Stoffe in die Umwelt und über die Atemwege auch in unseren Körper. Von dort aus werden sie in das Lymphsystem, den Blutkreislauf und andere Bereiche in unserem Körper weitergeleitet.“


Prof. Karen Turgeman vom Institut für Endokrinologie, Stoffwechsel und Hypertonie an der medizinischen Fakultät des Ichilov-Krankenhauses in Israel erklärt, dass die in Einwegplastik enthaltenen Bisphenole den Zeitpunkt der ersten Menstruation und das Eintrittsalter in die Pubertät herabsetzen können. Sie sind mitverantwortlich für die Zunahme von Fettleibigkeit schädigen die Bauchspeicheldrüsenzellen und mindern die Fruchtbarkeit. Sie haben außerdem Einfluss auf die zunehmende Verbreitung von Prostatakrebs, Entwicklungs- und Aufmerksamkeitsstörungen sowie Angstzustände haben.


Phthalate werden mit Fettleibigkeit und Insulinresistenz, Störungen der Follikelproduktion in den Eierstöcken, vorzeitigem Beginn der Wechseljahre, Schädigung der Hoden, Störung des Testosteronspiegels, Schilddrüsenproblemen und vielem mehr in Verbindung gebracht.


Leider endet der Albtraum der Kunststofftoxizität hiermit nicht. Wenn es so wäre, könnten wir uns und unsere Familien einfach schützen, indem wir Einwegplastik meiden und dem Problem so aus dem Weg gehen.

Stattdessen hat der Albtraum eine giftige Fortsetzung namens Mikroplastik.

Mikroplastik, definiert als Partikel mit einer Größe von weniger als fünf Millimetern, sind noch ein junges Forschungsgebiet. Mikroplastikpartikel gelangen durch Wasserfiltersysteme

hindurch und landen im Meer, wo sie eine unmittelbare Bedrohung für das Leben im Wasser darstellen und in die Nahrungskette gelangen.


Mikroplastik, genauer gesagt Mikrokügelchen, sind kein neues Problem. Am 28. Dezember 2015 unterzeichnete Präsident Obama den Microbead-Free Waters Act von 2015, der die Verwendung von Mikroplastikkügelchen in Kosmetika und Körperpflegeprodukten verbietet. Das Marine Debris Program der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) ist federführend bei den Bemühungen, mehr Wissen über dieses alarmierende Gesundheitsproblem zusammenzutragen.


Standardisierte Feldmethoden, anhand derer Mikroplastikproben aus Sediment, Sand und Oberflächenwasser gewonnen werden können, werden derzeit entwickelt und getestet. Das zentrale Problem ist, dass Mikroplastik in der Nahrungskette immer häufiger vorkommt. Wir stehen vor einem Berg von Meeresmüll, entstanden durch jahrelange Ignoranz und Verleugnung der Problematik – bei fortlaufender Entsorgung von Plastik überall auf der Welt.

Mit der Zeit werden Feld- und Laborprotokolle globale Vergleiche der in die Umwelt freigesetzten Menge an Mikroplastik ermöglichen, was der erste Schritt zur Bestimmung der endgültigen Verbreitung, der Auswirkungen und des Verbleibs dieses Abfalls ist.

Die gesundheitlichen Bedenken des Einzelnen in Zusammenhang mit Einwegplastik erstrecken sich somit auf die gesamte Öffentlichkeit.


Was können wir tun, um die Plastikkatastrophe zu bekämpfen?


Bei Coral World International glauben wir, dass auf Erkenntnisse Taten folgen müssen. Daher engagieren wir uns in jedem unserer Ozeanarien durch zahlreiche Initiativen, die die Verwendung von Plastik reduzieren und die Öffentlichkeit aufklären.


Hawaii


Im Maui Ocean Center auf Hawaii verwenden wir ausschließlich To-Go-Boxen aus Papier und biologisch abbaubares Bambusbesteck. Wir bieten eine große Auswahl an wiederverwendbaren Flaschen auf Metallbasis an und haben im Park verschiedene Flaschenfüllstationen eingerichtet.


Das Wasser in unserem Reef Café verkaufen wir in wiederverwertbaren Aluminiumdosen. Unsere Fischidentifikationskarten, die wir an unsere Gäste verteilen (früher waren sie aus Plastik), werden jetzt aus einem Papier auf Steinbasis hergestellt. Es ist haltbar, nachhaltig und ungiftig. Auch unsere Trinkhalme sind biologisch abbaubar.


Unsere Geschenkgutscheine sind aus Papier und nachhaltige Produkte haben einen eigenen Bereich in unserem Museumsshop. Dazu gehören Metall- und Silikonalternativen zu Plastik, Bambusbesteck und Bento-Boxen, die unsere Kunden auf ihren Reisen über die Insel verwenden können.


Nachhaltiger Tourismus: Wir arbeiten mit dem Maui Visitors Bureau und der Surfrider Foundation an einer Kampagne namens "Rise against plastics" (in etwa: „Lehne dich gegen das Plastik auf“), die Besucher über die Problematik von Einwegplastikflaschen aufklärt und ihnen stattdessen eine wiederverwendbare Wasserflasche zur Verfügung stellt.

Diese Flaschen werden den Gästen in den Hotel- und Apartmentzimmern zusammen mit entsprechenden Hinweisen bereitgestellt.


Perth, Australien


An unserem Standort in Perth, dem Aquarium of Western Australia (AQWA), kümmern wir uns in unserem Rettungszentrum um junge Schildkröten, die Mikroplastik geschluckt haben, und versorgen sie tierärztlich, bevor wir sie wieder in die Freiheit entlassen. Unsere Bildungsmanagerin Sasha Thompson sagt: Alle Schildkröten, die wir in unserem Schildkröten-Rettungszentrum betreut haben, haben Mikroplastik aufgenommen. Schildkröten sind besonders anfällig für Mikroplastik, da ihre Kehle so geformt ist, dass sie potenzielle Nahrung einfängt. Neben Verletzungen, der Behinderung der Nahrungsaufnahme und möglichen toxischen Auswirkungen kann Mikroplastik auch die Schwimmfähigkeit der Tiere beeinträchtigen.


Im Rahmen von Bildungsprogrammen für Jugendliche führt AQWA geprüfte Strandspaziergänge durch, bei denen die Teenies nicht nur Müll aufsammeln, sondern auch die Quellen der Vermüllung ermitteln. Ziel ist es, Muster für die Verschmutzung zu erkennen und zu versuchen, darauf aufbauend künftiges Verhalten zu ändern. Zu den Programmen für Jugendliche gehört auch die Herstellung von Batikbeuteln aus Baumwolle und Bienenwachstüchern, sodass sie nach dem Programm ihren Plastikverbrauch auch zu Hause reduzieren können. Darüber hinaus bieten wir für Schüler eine "Bring 3 For the Sea"-Aktion an, bei der jedes Kind bei Abgabe von drei Plastikflaschen beim nächsten Besuch kostenlos Eintritt erhält.


Rotes Meer


Im Underwater Observatory Marine Park in Eilat, Israel, halten unsere Meeresexperten täglich zu den Schildkrötenfütterungszeiten Vorträge, in denen sie auf die Schäden hinweisen, die Plastiktüten und Plastik im Allgemeinen den Schildkröten und dem Meer, in dem sie leben, zufügen.

Die Mitarbeiter führen regelmäßig Säuberungsaktionen durch, bei denen sie in der Umgebung nach Müll tauchen. Einheimische Taucher sind dabei stets eingeladen mitzuhelfen.

Das Palma Aquarium


In Palma arbeiten wir mit der Universität der Balearen zusammen, um die Auswirkungen von Plastik auf die Megafauna im Mittelmeer zu erforschen. Dabei stellen wir Proben von gestrandeten Tieren zur Verfügung.

Außerdem veranstalten wir Workshops für Studenten, um ihnen die Thematik der Biodiversität näherzubringen, und organisieren Tage des Umweltbewusstseins sowie Strand- und Meeressäuberungsaktionen.


In unserem Museumsshop und bei unseren Lieferanten verfolgen wir eine Strategie zur Vermeidung von Plastik und bieten eine Reihe von wiederverwendbaren Flaschen mit angesagten Meeresmotiven an. Wir verkaufen keine Wasserflaschen aus Einwegplastik und verwenden in unserem Restaurant und in unserer Cafeteria Wasser im Tetra Pak in unserem eigenen Palma-Aquarium-Design.

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